LORD SHIVA

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LORD SHIVA

Öl auf Pressholzplatte
100 cm x 80 cm

 

In der Götterdreiheit der Inder (Trimurti) verkörpert Brahma den Schöpfer, Vishnu den Bewahrer und Shiva den Gott der Zerstörung, Veränderung, Schöpfung, Aufhebung und Fortpflanzung. Er ist der Patron des Yoga, insbesondere des Kundalini und Tantra, wobei das individuelle Ich überwältigt und mit universellen Interessen identifiziert wird.

Das Bild zeigt Shiva beim Tanzen des Anandatân-dava, des siebten und letzten seiner Tänze, bei dem er alle Schattierungen seines Charakters zum Ausdruck bringt.

 

Bildlegende:

Shiva wird umgeben vom Ring des Lebens - strahlend und prächtig wie das Leben, und doch nur Maja, Maja = Schatten und Illusion. Darin schlängelt sich die Schlange Urobororos durch die ewige Wiederholung des Lebens. Sie frisst sich selber als Zeichen ihrer Stärke, da sie sich selbst erschaffen kann. Und repräsentiert damit das Ewige, wo selbst der Tod nur ein kurzes Lächeln auf Shivas Lippen ist. Alpha und Omega (links und rechts im Ring), Anfang und Ende: Teile im großen Ganzen.

Mit seinem rechten Fuß zertritt Shiva den Ewigen Kreislauf, als Symbol das in der Ewigkeit nur das „Ewige Jetzt“ zählt und die Unendlichkeit nur ein einziges „Jetzt“ ist. (In der klassischen indischen Darstellung zertritt er den Dämonen Apasmârapurusa, die Personifikation der Unwissenheit.)
Shivas untere rechte Hand symbolisiert die Kraft das Weltall zu beschützen. Darum windet sich die Schlange Nechustan (die Schlange der Weisheit). Sie steht auch für den Tod, als einzigen Maßstab des Lebens.
Shivas untere linke Hand weist auf den erhobenen linken Fuß, der frei im Raum schwebend die geistige Befreiung sinnbildlich darstellt.
Die obere linke Hand umschließt eine Flamme, die den Schleier der Illusion verzehrt.
In der oberen rechten Hand hält er eine kleine Trommel, das Symbol der Zeit, die durch den Rhythmus seines kosmischen Tanzes im Feld des Lebens und der Schöpfungskraft bestimmt wird.

 

Da man kann kein Hindu werden kann, sondern als Hindu geboren werden muß, und ich mir nicht anmaßen will etwas vom Hinduismus zu verstehen, möchte ich um Verzeihung bitten, dass ich natürlich auch nur meine Sichtweise wiedergeben kann. Darum habe ich dem Bild den Titel „Lord“ Shiva gegeben.

Ich wollte Shiva nicht als Person darstellen, sondern vielmehr als ein Prinzip oder Kraft. Ich habe daher das Stilmittel der Schärfe/Unschärfe verwendet. Man kann einen Blick in das Antlitz Shivas erhaschen, der sich einem gleichzeitig aber wieder entzieht.

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